Welpe oder erwachsener Hund – eine etwas andere Auseinandersetzung mit dem Thema

Da ich gestern mal wieder das Dauerthema „Welpe oder ausgewachsener Hund (aus dem Tierschutz)“ hatte, habe ich mir heute Morgen Gedanken über die Argumente gemacht, die für und gegen jede Variante sprechen. Dabei kam mir der Gedanke, das Thema etwas zu "ent-emotionalisieren" und stattdessen über Hauskauf versus Hausbau zu schreiben.

 

Häh?, werden Sie jetzt sicherlich denken. Was haben Häuser mit Hunden zu tun? Ziemlich viel, wie ich feststellen musste als ich das Gedankenexperiment machte. Lassen Sie sich überraschen.

 

Legen wir los!

Der Traum vom Eigenheim (Hund) ist bei vielen Menschen fest verankert. Von klein auf träumen sie von einem Traumhaus (-hund) und spielen in ihrem Kinderzimmer nach, wie es wäre ein solches Objekt (Tier) zu besitzen. Dabei stellt sich oft die Frage: Ist es besser, ein bestehendes Haus (Tierschutzhund) zu kaufen oder ein neues Haus (Welpe) zu bauen? Beide Optionen haben Vor- und Nachteile, die von individuellen Bedürfnissen, dem Budget und der Lebenssituation abhängen.

 

Hier sind die wichtigsten Aspekte, die Ihnen bei der Entscheidung helfen können:

 

Hauskauf

 

Vorteile

1.       Zeitersparnis: Der Kauf eines bestehenden Hauses ermöglicht einen schnelleren Einzug. Nach Vertragsabschluss können Sie oft innerhalb kürzester Zeit einziehen und das Leben in Ihrem Haus genießen.

2.     Charakter und Charme: Ältere Häuser haben oft eine besondere Architektur, sie zeugen von Lebenserfahrung, was sie für viele attraktiv macht.

3.    Wenig Überraschungen: wenn Sie sich vorher das Objekt genau angeschaut, evtl. einen Experten zu Rate gezogen haben und zu dem Entschluss gekommen sind, dass es zu Ihrer Lebenssituation, Ihren Wünschen und Vorstellungen passt, dann ist die Wahrscheinlichkeit eine böse Überraschung zu erleben, gering.

 

Nachteile

1.      Kompromisse: Bestehende Häuser erfüllen selten alle individuellen Wünsche. Oft sind Kompromisse bei Raumaufteilung, Ausstattung oder Größe nötig.

2.     Renovierungsbedarf: Trotz genauer Begutachtung können ältere Häuser versteckte Mängel haben, die Sanierungskosten verursachen, wie beispielsweise veraltete Elektrik oder ein undichtes Dach.

 

Hausbau

 

Vorteile

1.      Individualität: Beim Neubau können Sie Ihr Haus nach Ihren eigenen Wünschen gestalten – von der Raumaufteilung bis hin zu den Materialien.

2.     Entstehungsprozess: Sie sind live dabei – vom ersten Gedanken bis zum fertigen Haus. Sie sehen, wie es wächst und Ihre Vorstellung zur Realität wird. Sie können Änderungen vornehmen, selbst viel dazu beigetragen und blicken – wenn es dann fertig ist – stolz und mit vielen Erinnerungen an diese Zeit zurück.


Nachteile

1.   Zeitaufwand: Ein sehr wichtiger Punkt, der oft unterschätzt wird.
Vom ersten Gedanken bis zum endgültigen Einzug vergehen i.d.R. Jahre, je nach Größe und Komplexität des Projekts. Möchte man später mit dem Ergebnis zufrieden sein, muss sehr viel Zeit investiert werden. Haben Sie neben Job, Familie, Freizeit und Co, ausreichend Kapazitäten, sich diesem Projekt mit Elan und Freude zu widmen?

2.     Kostenrisiko: Zum einen ist ein Neubau in der Regel grundsätzlich teurer als der Kauf eines gleichwertigen Bestandsobjekts. Zum anderen können trotz sorgfältiger Planung unerwartete Kosten auftreten, etwa durch Bauverzögerungen oder Preissteigerungen bei Baumaterialien.

3.    Grundstückssuche: Ein geeignetes Grundstück zu finden, ist oft schwierig, insbesondere in Ballungsgebieten.

4.     Stress: Die Planung und Überwachung des Baus kann zeitaufwendig und emotional belastend sein.

 

Welche Option passt zu Ihnen?

 

Letztendlich gibt es keine „richtige“ oder „falsche“ Entscheidung – beide Wege können zu Ihrem Traum vom Eigenheim führen. Wichtig ist, dass Sie sich nicht von außen beeinflussen lassen ("alle bauen jetzt ein Haus, dann müssen wir das auch") und sorgfältig abwägen, was besser zu Ihnen passt. Wenn Sie einen Hauskäufer nach Jahren Fragen, wie wohl er sich in seinem Haus fühlt, werden Sie bestimmt eine ähnliche Antwort erhalten wie von einem Hausbauer. Der Hauskäufer wird vielleicht etwas sagen wie: "Schade, dass wir die Raumaufteilung nicht ändern konnten." Und der Hausbauer wird sagen "Im Nachhinein würde ich die Raumaufteilung anders machen." Doch am Ende werden beide zufrieden mit ihrer Entscheidung sein.

 

Na, wissen Sie nun, ob Sie lieber bauen oder kaufen möchten? 😉

 

Da ich in diesem Bereich keine Expertin bin, nun wieder zurück zu der Frage "Welpe oder erwachsener Hund“. Ja, ich kenne die typischen Argumente für einen Welpen (Bindung, Einfluss auf die Erziehung, etc.) und gegen einen Tierschutzhund („Wer weiß, was der schon alles erlebt hat.“). Mit über 10 Jahren Erfahrung als Hundetrainerin muss ich sagen, dass es am Ende des Tages kaum einen Unterschied macht, sobald der Hund erwachsen ist. Die große Frage lautet: sind Sie bereit und in der Lage,  3 Jahre Welpen-, Junghundezeit und Pubertät mit allen Höhen und Tiefen zu überstehen, um aus dem Fellknäuel einen entspannten, selbstsicheren Hund zu machen?
Denn sind wir mal ehrlich: die Tierheimhunde von heute sind die Welpen von gestern und auch deren Besitzer dachten, dass sie das schaffen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Caro (Sonntag, 19 Januar 2025 16:17)

    Prima!
    Unser Projekt Minipalast ist fantastisch geworden. Hatten aber auch schon überragende Altbauten.
    Ja, wir sind sehr reich durch unsere (mobilen) Immobilien.